StolpersteineSteine, über die man stolpern soll!

Bewegende Momente erlebten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9Ra am 05. Juni im Rahmen ihres Geschichtsunterrichts.

Zusammen mit ihrem Geschichtslehrer Karim Maalla und der Klassenlehrerin Anna Schäfer besuchte die Klasse einen neuen Stolperstein in Maintal Dörnigheim, von denen es mittlerweile 79 in der Stadt gibt.

Stolpersteine, das ist ein Projekt, das „die Erinnerung an die Vertreibung und Vernichtung der Juden, Zigeuner / Sinti und Roma, der politisch Verfolgten, der Homosexuellen, der Zeugen Jehovas und der Euthanasieopfer im Nationalsozialismus lebendig hält.“[1]

In der Kennedystraße 32 befindet sich seit kurzer Zeit ein neuer Stein, der an Wilhelm Philipp Lapp erinnert, der mit 33 Jahren durch die damaligen Machthaber ermordet wurde. Durch die Vorbereitung im Geschichtsunterricht und die Zusammenarbeit mit dem Gebrüder-Schönfeld-Forum aus Maintal erfuhren die Schülerinnen und Schüler, dass es sich bei Wilhelm Lapp um einen jungen Mann handelte, der nach heutigem Maßstab an psychischen Problemen litt, damals aber mit dem Verweis auf „unwertes Leben“ in der „Heil- und Pflegeanstalt“ Weilmünster getötet wurde.

Zusammen mit Herbert Beegemann vom Schönfeld-Forum gedachten die Jugendlichen Lapp, aber auch den anderen Menschen, an die weitere Stolpersteine im Stadtgebiet Maintal erinnern. So wurden auch die Steine in der Kirchgasse und der Untergasse besucht, die Marie Rauch und Karl Ludwig Seng gewidmet sind, die ebenfalls dem Euthanasie-Plan der Nationalsozialisten zum Opfer fielen.

„Gerade die vielen Menschen, die mit der Begründung des „unwerten Lebens“ von den Nationalsozialisten getötet wurden, haben die Klasse besonders beschäftigt,“ beschreibt Karim Maalla die Gefühlswelt seiner Schülerinnen und Schüler während der Beschäftigung mit diesem unvorstellbaren Leid der damals Verfolgten. Zusammen mit Schulleiterin Sabine Scholz-Buchanan hofft er, dass der Besuch der Stolpersteine auch für mehr Sichtbarkeit dieser Gedenkstätten sorgt.

„Jeder von uns muss nur mit offenen Augen durch Maintal gehen und wird dabei schnell auf Hinweise auf das unvorstellbare Unrecht, das auch in unsere Stadt geschehen ist, aufmerksam werden“, unterstreicht Schulleiterin Sabine Scholz-Buchanan die Wichtigkeit des Projektes als Unterrichtsgegenstand.

 

[1] https://www.stolpersteine.eu/

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