Geschichte begreifbar machen – Fahrt in das ehemalige KZ Buchenwald
Gleich zwei historische Orte standen auf dem Ausflugsprogramm der drei Abschlussklassen 9Ha und 9Hb sowie der 10Ra, die in ihrem historischen Kontext unterschiedlicher nicht sein konnten.
So hatten die Schülerinnen und Schüler zunächst die Möglichkeit, sich einen Eindruck von Weimar zu machen, das sowohl in politischer, aber auch in kultureller Hinsicht nicht aus dem Geschichts-bzw. Deutschunterricht wegzudenken ist. Denkt man an Weimar, so verbindet man natürlich die erste deutsche Republik von 1919 bis 1933 mit diesem Ort, aber auch die Weimarer Klassik und die Namen Goethe und Schiller, die noch heute als Denkmal vor dem Weimarer Nationaltheater die vorbeischlendernden Touristen begrüßen.
Das völlige Gegenteil dieses schöngeistigen und intellektuellen Deutschlands zeigte sich der Reisegruppe dann im zweiten Teil: Der Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald machte deutlich, wie weit sich ein großer Teil der deutschen Bevölkerung weg vom humanistischen Deutschland hin zum menschenverachtenden totalitären Staat bewegt hatte.
Eindrucksvoll konnte man sich sowohl im einführenden Film als auch bei der anschließenden Besichtigung des Geländes und der Gebäude davon überzeugen, dass mitten in Deutschland vielen Andersgläubigen und Andersdenkenden wie Juden, Roma und Sinti, politischen Gegnern oder Homosexuellen grausames Unrecht angetan wurde. Auch wenn vieles nach der langen Zeit nur als Ruinen überlebte, vermittelten die Ausstellungsstücke und viele Kleinigkeiten einen grausamen Eindruck vom Leid der fast 300.000 Menschen, die in diesem Lager zur Arbeit gezwungen, misshandelt und auch ermordet wurden.
Nachdenklich machten sich die Klassen nach zwei Stunden im Konzentrationslager auf die Rückreise, die wieder zurück in die „Normalität“ führte und damit in die besonders auch an der Werner-von-Siemens-Schule gelebte Toleranz, die niemanden ausgrenzt oder benachteiligt.
Eines kann man daher besonders nach dieser Fahrt nur immer wieder betonen:
Die Demokratie ist der Grundpfeiler unseres friedlichen Zusammenlebens und muss von jedem und jeder verteidigt werden, damit es auch so bleibt!