Igel in Not - Besuch der Wildtierstation

Wie leben die Tiere im Wald und Feld? Das wollen die Schülerinnen und Schüler der Klassen 2b und 2c der Werner-von-Siemens-Schule gerne wissen. Zunächst beschäftigen sie sich mit dem Igel. Wie lebt er, was frisst er und wie viele junge Igel bekommt ein Igelpärchen jedes Jahr – das interessiert die Kinder sehr.

Die Kinder bedauern allerdings, dass Igel nachtaktive Tiere sind. Dadurch ist es nicht so einfach, einen Igel genau zu beobachten. Sie finden auch heraus, dass Igel Winterschläfer sind. Igel suchen im Herbst viel Futter wie kleine Kriechtiere, Insekten und Obst. So futtern sie sich eine ausreichend dicke Fettschicht an, von der sie die Monate der kalten Jahreszeit in ihrem Winterquartier unter Erde und Blättern zehren können.

Damit ein Igel den Winterschlaf überlebt, muss er mindestens 500 Gramm wiegen. Der milde Herbst hat die Igel aber irritiert, und so haben sich viele  noch keine ausreichende Fettschicht angefuttert, um den Winter unbeschadet zu überstehen. Diese Igel suchen zu Beginn der kalten Monate immer noch nach Futter und würden den Winter wahrscheinlich nicht überleben. Einwohner Dörnigheims bringen diese Igel, die sie in ihren Gärten oder auf Wegen und Straßen finden, zur Wildtierstation in Dörnigheim. Der Verein Wildtierfreunde e.V. (www.wildtierfreunde.de) nimmt kranke und verletzte Tiere auf und pflegt sie gesund. Anfang Dezember melden die Mitarbeiter, dass  zahlreiche untergewichtige Igel abgegeben wurden. Zurzeit werden über 80 Igel betreut.

Das ist die Chance für die Kinder der Klassen 2b und 2c der Werner-von-Siemens-Schule, Igel genau zu beobachten. Sie planen mit ihren Lehrerinnen Birgit Goetz und Katja Wehrheim einen Besuch der Wildtierstation. Der Verein Wildtierfreunde e.V. arbeitet ehrenamtlich und ist auf Spenden angewiesen. Die Kinder wissen, dass die Igel gern Katzenfutter fressen und deshalb haben sie schon Tage vorher viele Katzenfutterdosen in die Klasse mitgebracht. Die werden nun am 16. Dezember in Schulranzen und Tüten verstaut und nach der großen Pause geht’s los. Gut, dass der kurze Fußmarsch zur Wildtierstation nur 15 Minuten dauert. Die Kinder freuen sich auf die Igel. Wie groß sind sie? Lassen sie sich streicheln? Pieksen die Stacheln? In Kleingruppen dürfen sie die Igel unten im Keller des Hauses besuchen und sie streicheln oder in die Hände nehmen. Jede Frage wird ihnen von den Mitarbeitern beantwortet. Das ist für alle Kinder ein tolles Erlebnis. Natürlich werden auch die anderen Tiere auf dem Gelände ausgiebig betrachtet. Zufrieden machen sich die Kinder mit ihren Lehrerinnen nach dem Auspacken der Katzenfutterdosen auf den Weg zurück zur Schule.