Einstieg Auf zur Übung! - Die Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Maintal – Dörnigheim und die Jugendfeuerwehr Maintal-Dörnigheim proben am Gebäude der Werner-von-Siemens-Schule den Ernstfall.

Am Abend des 20. September befanden sich die Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Maintal-Dörnigheim und die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Maintal-Dörnigheim auf der Maintaler Wache und warteten auf eine mögliche Alarmierung. Gegen 19:15 Uhr wurde Übungsalarm gegeben: „Feuer und Rauchentwicklung in der Siemensschule. Drei Personen vermisst.“

Die Kameradinnen und Kameraden der Einsatzabteilung sowie Jugend der Dörnigheimer Freiwilligen Feuerwehr saßen auf Ihren Fahrzeugen auf. Wenige Minuten später rollten die fünf Einsatzfahrzeuge der Maintaler Wehr angeführt vom Einsatzleitfahrzeug den Weg von der Maintaler Feuerwache mit Blaulicht und eingeschaltetem Martinshorn zur Ascher Straße 60 entlang. Mit lautem Getöse bahnten sich dahinter das Löschgruppenfahrzeug, die Drehleiter mit Korb, das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug, das Tanklöschfahrzeug und der Gerätewagen den Weg durch das Wohngebiet. Das Feuer wurde auf der Südseite des Schulgebäudes gemeldet – also mussten die roten Riesen über die Westendstraße anrücken, um sich im Südbereich des Schulgeländes in Stellung zu bringen.

Im Rahmen der guten Kooperation innerhalb der Schulgemeinde und auf Bitten der Schulleitung der Siemensschule hatte die Dörnigheimer Wehr am Tag zuvor bei den direkten Anwohnern mithilfe von Flugblättern auf die bevorstehende Übung hingewiesen. So nutzten nun die Anwohnerinnen und Anwohner sowie auch viele Schülerinnen und Schüler der Siemensschule als Schaulustige den freien Blick von der gegenüberliegenden Straßenseite auf die Südseite des Schulgebäudes für einen direkten Blick in das Übungsgeschehen.

Kunstnebel stieg aus einem der Fenster gegenüber der Käthe-Kollwitz-Straße im 2. OG der Schule auf - Im Rahmen der Übungsvorbereitung hatte Konrektor Stephan Specht gemeinsam mit Frau Krauß von der Feuerwehr Maintal sowie weiteren Feuerwehrkräften das Übungsszenario vorbereitet: „Feuer und Rauchentwicklung im 2. OG in der Siemensschule - Drei Personen aus dem Bereich der Räume 214 und 216 vermisst.“
Kurz vor Eintreffen der Einsatzkräfte schob Konrektor Specht als Verantwortlicher der Schule das grüne Tor des Südeingangs auf und informierte die Einsatzkräfte über die Übungslage. Wenige Augenblicke später liefen nun die Maßnahmen zur Personenbergung und simulierten Brandbekämpfung an. Nach weiterer Erkundung der Lage durch die Einsatzleiter erhielten die jeweiligen Truppführer und die Feuerwehrkameradinnen und -kameraden ihre Aufträge:

Dabei galt es folgende Lage abzuarbeiten:
• Feuer und Rauchentwicklung im Gebäude
• Bergung von wahrscheinlich drei vermissten Personen im Gebäude

Alsbald begannen sich zwei „Angriff-Trupps“ nach der Aufnahme der notwendigen Ausrüstung und Bereitstellung der Löschwasserversorgung den Weg durch das Südportal der Werner-von-Siemens-Schule zu bahnen und in das Gebäude einzudringen. Zeitgleich wurden die Steigleitungen an der Außenfassade des Schulgebäudes für die Einspeisung mit Wasser durch das Tanklöschfahrzeug vorbereitet, die Drehleiter auf der schmalen Fläche zwischen Schulgebäude und Pavillons positioniert und deren Korb vor den Fenstern der Räume 214/216 in Stellung gebracht.
Nach Sicherung des Eingangsbereichs verschafften sich die Angriffstrupps Zugang zum Treppenhaus und arbeiteten sich in die zweite Etage vor.

Schlauchleitungen wurden nun vom Eingangsbereich über das Treppenhaus bis in die zweite Etage verlegt, da die Zugänge für die Steigleitungen in der zweiten Etage aufgrund der simulierten Rauchentwicklung nicht zugänglich waren.
Der verrauchte Flur des zweiten Obergeschosses wurde nach vermissten Personen abgesucht und mögliche Brandherde bekämpft.
Durch den Sicherungs- und Bergetrupp wurde eine vermisste Person im Flur gefunden und in Sicherheit gebracht.
Zur selben Zeit wurde eine weitere Person über den Drehleiterkorb aus Raum 214 geborgen, da der Zugang durch die Tür versperrt war. Die Drehleiterbesatzung verschaffte sich Zutritt durch das Fenster und barg die Person.
Im stark vernebelten Raum 216 wurde die dritte vermisste Person, eine Übungspuppe, gefunden und über das Treppenhaus in Sicherheit nach draußen gebracht.
Die Sicherungs- und Bergetrupps führten die geretteten Personen einer simulierten ärztlichen Versorgung zu. Die Angriffstrupps und der Drehleitertrupp führten ihre Arbeit im Innern sowie an der Fassade des Gebäudes weiter fort und bekämpften erfolgreich die simulierten Flammen.

Feuerwehr Personen gerettet – Feuer gelöscht – Übungsende.

Im Anschluss begannen die Aufräumarbeiten und die Nachbereitung des Einsatzes. Die Jugendfeuerwehr und Einsatzabteilung der Stadteilwehr Maintal-Dörnigheim und die Werner-von-Siemens-Schule blicken auf eine lange Zeit einer erfolgreichen Kooperation zurück, dementsprechend häufig war die Werner-von-Siemens-Schule bereits Übungsobjekt – so auch am Abend des 20.09.2018.
Gedankt sei den mehr als 30 Einsatzkräften und Konrektor Specht, die bei sommerlichen Abendtemperaturen über 25 Grad Celsius ein realistisches Übungsszenario darstellten, von dem alle Beteiligten ein weiteres Mal profitieren werden.

An der Übung haben 5 Fahrzeuge teilgenommen:
1. ELW (Einsatzleitwagen) mit Zugführer (1x Einsatzabteilung und 1x Jugend) und Fernmeldeassistent
2. LF 20 (Löschgruppenfahrzeug) mit 9 Personen (Einheitsführer + Mannschaft)
2. DLK 23/12 (Drehleiter mit Korb) mit 3 Personen
3. HLF (Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug) mit 9 Personen (Einheitsführer + Mannschaft)
4. TLF 24/50 (Tanklöschfahrzeug) mit 3 Personen
5. GWG (Gerätewagen Gefahrgut) mit 3 Personen
... und es waren zwei "Opfer" vor Ort sowie eine Puppe.

[Text und Bilder: Stephan Specht]