Zeitzeugin CBZZeitzeugin Renate Landolt berichtet über Flucht und Vertreibung

Nachdem für die Abschlussklassen das Zeitzeugengespräch mit Trude Simonsohn sehr lehrreich verlaufen ist, folgte Mitte März ein Weiteres mit der Zeitzeugin Renate Landolt für die 10. Realschulklassen mit ihrer Klassen- und Geschichtslehrerin Christina Bauer-Zinkhan.

Renate Landolt, geb. 1936 in Breslau, erlebte als junges Mädchen im März 1945 gemeinsam mit ihren Großeltern das Kriegsende und die Vertreibung aller Deutschen aus Schlesien. Sie schilderte den Klassen sehr realistisch die Situationen der Angst, des Versteckens und des Transports mit dem Zug nach Westfalen. Eindrucksvoll und sehr detaillreich beschrieb sie die Versorgungsnot und die hygienischen Missstände, die bei Vielen zu Krankheiten führten.

Ein weiteres wichtiges Thema im Gespräch waren die Ausgrenzung und Diskriminierung in der Schulzeit, die Renate Landolt in der Schule nach der Vertreibung als „Flüchtling“ erfahren hat. Schülerinnen und Schüler konnten an markanten Beispielen gut nachvollziehen, dass sie als Flüchtling nicht mit Begeisterung aufgenommen wurde und ein Neuanfang im „Westen“ mit vielen Problemen behaftet war.

Zeitzeugin 10RBDie Schülerinnen und Schüler gewannen einen fundierten Ausblick auf die Lebensverhältnisse im besetzten Deutschland, die im nachfolgenden Geschichtsunterricht thematisiert werden.Für die 10. Realschulklassen war die Lebensgeschichte von Renate Landolt sehr beeindruckend; dies zeigte sich an den vielen Fragen der Schülerinnen und Schüler, die RenateLandolt ausführlich beantworte. Das Gespräch sensibilisierte die Schülerinnen und Schüler im Hinblick auch auf politisch aktuelle Situationen weltweit, die sich ergeben, wenn Menschen Ihre Heimat unfreiwillig verlassen müssen.

[Textvorlage: Christina Bauer-Zinkhan]