Kein Aprilscherz: Übung der Jugendfeuerwehr am Gebäude der Siemensschule

Am späten Vormittag des 1. April befanden sich die Jugendfeuerwehren Dörnigheim und Neuberg wie „echte Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr“ auf der Maintaler Wache und warteten auf eine mögliche Alarmierung.
Die Jugenfeuerwehrkameradinnen und -kameraden im Alter von 10 bis 16 Jahren wurden dazu zunächst auf der Wache auf die Fahrzeuge bzw. die jeweiligen zugehörigen Trupps aufgeteilt.
Die Alarmierung erfolgte kurz vor halb 12 Uhr.
Um 11.33 Uhr rollten die Einsatzfahrzeuge der Maintaler und Neuberger Wehren angeführt vom MTF als Einsatzleitfahrzeug den Weg von der Maintaler Feuerwache mit Blaulicht und eingeschaltetem Martinshorn zur Ascher Straße 60 entlang. Mit lautem Getöse bogen sie auf den Parkplatz der Schule ein und nahmen Aufstellung.

Nach Erkundung der Lage durch die Einsatzleiter erhielten die jeweiligen Truppführer und die Feuerwehrkameradinnen und kameraden ihre Aufträge:
Dabei galt es folgende Lage abzuarbeiten:
•    Feuer und Rauchentwicklung im Gebäude
•    Bergung von wahrscheinlich drei vermissten Personen im Gebäude
•    Möglicherweise eine weitere Person auf dem Dach, weil Leiter am Gebäude
Alsbald begannen sich zwei „Angriff-Trupps“ nach der Aufnahme der notwendigen Ausrüstung und Bereitstellung der Löschwasserversorgung den Weg durch das Schulportal der Werner-von-Siemens-Schule zu bahnen und in das Gebäude einzudringen.
Nach Sicherung des Eingangsbereichs wurde der Flur des rechten Erdgeschosses nach vermissten Personen abgesucht und mögliche Brandherde bekämpft.
Der Werkraum, die Klassenräume 45 und 44 boten den jungen Feuerwehrkameradinnen und -kameraden zunächst mit diversen Hindernissen wie umgekippten Stühlen oder Tischen nur leichte Barrieren. Hier wurden zwei Personen (Puppen) gefunden und in Sicherheit nach draußen gebracht.
Währenddessen führte der Drehleitertrupp seine Arbeit gemeinsam mit anderen Kameraden am Dach des Gebäudes durch. Eine Person wurde nicht gefunden. Stattdessen wurden Löscharbeiten am Außenbereich der Fassade aufgenommen, da Flammen (nicht simuliert, sondern nur gedacht) aus dem Gebäudebereich in Höhe der Klassenräume 44 und 43 schlugen.    
Im Innenbereich arbeiteten sich die beiden Angriffstrupps nur weiter voran. Der Klassenraum 43 im Erdgeschoss war komplett durch das ausgebrochenen Feuer(Kunstnebel) verraucht, sodass unter Atemschutz der Raum nach Personen abgesucht und gleichzeitig die (simulierten) Flammen gelöscht wurden.
Die vermisste Person konnte schließlich nach langer und intensiver Suche geborgen und an die bereitstehenden Rettungskräfte übergeben werden.
Die Kameradinnen und Kameraden der Jugendfeuerwehr mussten aus übungstechnischen Gründen auf den Einsatz des Wärmebildgerätes verzichten - es war der Feuerwehreigenen Presse zu Verfügung gestellt worden - und so den Raum wie sonst auch üblich kriechend absuchen. Hier zeigte sich der Vorteil eines vorhandenen Wärmebildgerätes – im Ernstfall hätte so nicht nur der Brandherd sondern auch die vermisste Person schneller gefunden werden können.
Im Anschluss begannen die Aufräumarbeiten und die Nachbereitung des Einsatzes.
Unter den Mitgliedern der Dörnigheimer Jugendfeuerwehr befanden sich auch Siemensschülerinnen, die durch ihre besonderen Ortskenntnisse „ihrer“ Schule zu einem noch effektiveren Übungseinsatz beitrugen.
[Text: Stephan Specht]


 Die Bildrechte aller Fotos dieses Beitrages liegen bei Kalle Meyer, freier Bildjournalist, Maintal